Ein Spielplatz ist ein großer motorischer Trainingsplatz

    Im Krippen- und Kindergartenalter lernt ein Kind seinen Körper kennen und ist dabei herauszufinden, was sein Körper alles kann, und es übt, in allem besser zu werden. Daher ist es wichtig, dass der Spielplatz einer Kinderkrippe und eines Kindergartens so aufgebaut ist, dass er diese Entwicklung unterstützt und die grundlegenden motorischen Fähigkeiten des Kindes stärkt. Das bedeutet, ein Spielplatz für Kinderkrippen und Kindergärten sollte mit Elementen ausgestattet sein, die diese drei Sinne stärken und trainieren:


    1) Tastsinn
    2) Vestibulären Sinn (Gleichgewichtssinn)
    3) Kinästhetischen Sinn (Bewegungsempfinden)



    Erst im Schulalter muss mehr auf körperliche Aktivität gesetzt und dazu angespornt werden, da dann bei vielen Kindern die intuitive Bewegungsfreude verschwindet.

    Gleichzeitig muss ein Spielplatz ein Ort sein, an dem man verschiedene soziale Fähigkeiten üben und mit anderen Kindern spielen kann - sowohl in großen als auch in kleineren Gruppen. Viele übersehen auch, wie wichtig es ist, einige kleine Zufluchtsorte zu integrieren, in denen man sich verstecken und für eine Weile allein sein kann.




    Weitere Infos über die drei Sinne



    1) Tastsinn

    Beim Tastsinn, auch taktile Wahrnehmung genannt, geht es um Druck und Eindrücke über die Haut. Um diesen Sinn zu stimulieren, sollte dazu eingeladen werden, verschiedene Materialien und Oberflächen zu berühren und mit diesen zu experimentieren, damit man mittels des Körpers Erfahrungen mit verschiedenen Oberflächen und Materialien macht. Kleinkinder „probieren“ alles, um es kennenzulernen, während Krippen- und Kindergartenkinder zunehmend ihre Finger benutzen, um Antworten zu bekommen.


    Die Weiterentwicklung dieses Sinnes kann teils durch klassische Wasser- und Sandspiele gestärkt werden. Es ist jedoch auch wichtig, sich darauf zu konzentrieren, viele verschiedene Materialien und Oberflächen auf dem Spielplatz einzuplanen. Tiere oder Pflanzen versorgen, Figuren schnitzen und formen, kochen oder Insekten für Insektenhotels sammeln sind nur einige wenige Beispiele für konkrete Aktivitäten, die den Tastsinn stimulieren.

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    2) Vestibulären Sinn

    Der Vestibulären Sinn (Gleichgewichtssinn) wird auch als vestibulärer Sinn bezeichnet. Dieser Sinn steuert die Balance und
    die Wahrnehmung des Körpers im Verhältnis zur Schwerkraft. Der Sinn sitzt im Ohr, daher wird zur Stärkung des Sinnes der Kopf in verschiedene Positionen gebracht.
    Es ist der Vestibulärsinn, der unserem Gehirn sagt, wo im Raum wir uns befinden, ob wir uns bewegen oder still stehen, wie schnell und in welche Richtung wir uns bewegen.


    Um diesen Sinn zu stärken, kann man herumwirbeln, schaukeln, rennen, radeln oder auf einem Spielzeugauto herumfahren. Der Gleichgewichtssinn wird auch gestärkt, indem man zwischen sehr aktivem Spiel und still sitzen wechselt, da man auf diese Weise herausfindet, wie schnell man das „torkelnde“ Gefühl und das „Karussell“ im Kopf loswird. Daher sind auch Verweilmöglichkeiten wichtig, um diesen Sinn zu fördern.


    Beispiele für das Training des vestibulären Sinnes sind Schaukeln, Rutschen, Springen, Herumwirbeln und Balancieren.



    3) Kinästhetischen Sinn

    Der Kinästhetischen Sinn (Bewegungsempfinden) wird auch kinästhetische Wahrnehmung genannt. Es werden Signale an das Gehirn darüber gesendet, wo sich die Gelenke und Muskeln des Körpers befinden. Das Kind sammelt Erfahrung darin, seinen Körper in Bezug auf den Raum zu platzieren sowie die Muskeln zu beugen und zu strecken, anzuspannen und zu entspannen.


    Beispiele für das Training des Bewegungsempfindens sind Klettern in einem Kletternetz, Gehen auf Balancierstrecken, Springen auf Trampolinen oder Ballspiele spielen. In dieser Kategorie finden Sie z.B. Hängematten, Yoga- und Entspannungsplateaus,Schaukeln, Trampoline, Karussells und Kletteranlagen.
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